Free/Libre and Open Source Software In Education (FLOSSIE)


FLOSSIE beschäftigt sich mit dem Einsatz Freier und Open Source Software im Bildungsbereich. Es soll den LehrerInnen und Schulverantwortlichen einen Überblick über mögliche Lösungsansätze geben und den Erfahrungsaustausch anregen.
Hier eine Art Landkarte (http://lug.krems.cc/linuxtag2009/images/infrastruktur-map.png) über den möglichen Einsatz von Freier Software in der Schule.

Allgemeines Schulnetzwerk

Das schulische Umfeld stellt spezielle Anforderungen an IT-Lösungen, auf die der empfehlenswerte Artikel über Schulnetzwerke (http://de.wikipedia.org/wiki/Schulnetzwerk) in der wikipedia ausführlich eingeht.
Bei den meisten Lösungen steht ein zentraler Schulserver und dessen Verwaltung im Mittelpunkt. Die Seite www.linux-schulserver.de versucht als eine zentrale eine Anlaufstelle für alle Linux-basierten Schulserver zu fungieren und mit der Arbeitsgruppe Schulserver (http://agss.schul-netz.de) wurde der Versuch unternommen sich auf einheitliche Standards für alle Schulserver zu einigen. Dies neben der Möglichkeit einer einheitlichen Wartung auch in Hinblick darauf um den Schulbuchverlagen eine einheitliche System- und Programmierschnittstelle zu bieten. Leider scheinen die Ziele der Arbeitsgmeinschaft nicht von Aktivität und Erfolg gesegnet zu sein.


Einsatzberichte aus Deutschland

orga-info: helmut hullen, hat zugesagt
Übersicht über Einsatzkonzepte in Deutschland. Verbreitung und Entwicklungsstand einiger Schullösungen.


IT Infrastruktur für Lernsoftware

Im folgenden soll versucht werden eine gewisse strukturelle Typologie für die Systeme schaffen auf denen die Lernsoftware eingesetzt wird.
Wir ersuchen um Nachsicht, dass aus zeit- und platzgründen aus jedem Bereich nur eine Beispiellösung präsentiert werden kann. Wir haben uns bemüht eine repräsentative Auswahl zu treffen, sind uns aber bewusst, dass dies angesichts der Vielfalt nur zu einem bestimmten Grad möglich ist.


Terminalserver

Bei einer Terminalserver-Lösung laufen alle Programme auf einem zentralen Server und die Arbeitsrechner sind nur mehr oder weniger intelligente Bildschirme dieses Zentralrechners.
Aus diesem Bereich wurde das Arktur Schulserver (http://www.arktur.de/) Projekt eingeladen. Dieses ist seit 1997 aktiv und hat einen grossen Beitrag zur Etablierung von Linux an deutschsprachigen Schulen geleistet.

Zwei weitere Projekte aus diesem Bereich sollen noch erwähnt werden, da es sich um offizielle Teilprojekte (also nicht nur abgeleitete Derivate) von sehr bekannten Distributionen handelt:

Das Debian Projekt stellt mit DebianEdu / Skolelinux (http://wiki.debian.org/DebianEdu) eine angepasste Version zur Verfügung.

Edubuntu (http://www.edubuntu.org/) versucht den Geist und den Erfolg von Ubutu in die Schulen zu tragen.

Weiters möchte ich auf Grund der Grösse auch noch auf LinEx (http://www.linex.org/) verweisen. Dies ist eine Debian basierte Distribution der spanischen Region Extremadura, die im öffentlichen Bereich vollständig auf Freie Software umgestiegen ist. Die Distribution stellt Spezialversionen für den Verwaltungsbereich, den ärztlichen Sektor, usw zur Verfügung und eben auch eine Spezialedition für den Schulbereich.



Client/Server

Es ist mir keine Lösung bekannt, die schwerpunktmässig auf diesem Paradigma basiert.


Desktop

orga-info: helmuth peer, hat zugesagt
Aus diesem Bereich wird das Desktop4Education / Server4Education (http://www.d4e.at) Projekt vertreten sein. Es ist eines der bekannteren österreichischen freien Schullösungen und bietet eine spezialisierte Desktop-Variante an. Eine Lösung für das allgemeine Schulnetzwerk ist ebenfalls Teil des Projektes.


Live Systeme

orga-info: klaus misof, hat zugesagt
Live-Systeme können einerseits dazu beitragen, dass den SchlülerInnen Zuhause die gleichen Programme zur Verfügung zu stellen wie in der Schule und sie können in der Schule dazu verwendet werden um Alternativen auszuprobieren ohne in die bestehenden Installationen zu verändern.
Aus diesem Bereich möchten wir das LinuxAdvanced (http://www.bg-kremszeile.ac.at) Projekt vorstellen. Es legt bei der Auswahl der verwendeten Software grossen Wert darauf Programme zu verwenden, die auch unter Windows frei zur Verfügung stehen. Auch dieses Projekt bietet eine Lösung für das allgemeine Schulnetzwerk an.


Portable Applications

orga-info: herbert scheidl, hat zugesagt
Bei den Portable Applications (http://portableapps.com/) handelt es sich um Windows-Anwendungen, die für den Einsatz auf USB-Medien ohne Installation optimiert wurden. Diese eignen sich ebenso wie die Live Systeme hervorragend zum Experimentieren und für eine sanfte Migration, da viele Anwendungen genauso unter Linux verfügbar sind (zumindest mit WINE) und meist sogar von dort kommen. Da die Daten ebenfalls am USB-Medium gespeichert werden, kann problemlos sowohl in der Schule als auch zu Hause (oder auf jedem andern Rechner) an den gleichen Projekten weitergearbeitet werden. Ein Bericht über den erfolgreichen Einsatz soll die Möglichkeiten für den Schulbereich aufzeigen.


Webbasierte Systeme

Auch wenn mir keine Schullösung bekannt ist, die ausschliesslich auf Web-Applikationen aufbaut stellen diese doch einen Bestandteil fast aller Schulnetzwerke dar. Dies kann in Form interaktiver Webanwendungen, Wikis, Portalen, Foren, private SchülerInnen Homepages, Klassen Homepages, usw umgesetzt werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist der EducationServer (http://edu.gymmelk.ac.at) aus Melk.
Natürgemäss spielen webbasierte Lernplattformen bei Fernstudien eine zentralere Rolle als im Präsenzunterricht.


Freie Anwendungssoftware / Lernprogramme

Der Knackpunkt bei allen Bemühungen Freie Software in die Schule zu bringen stellen eindeutig die Anwendungsprogramme dar. Während bei der Infrastruktur (insbesondere Verwaltung des Schulnetzwerkes) erprobte Lösungen zur Verfügung stehen ist die Lage bei Lernsoftware schwieriger. Oft gibt es zwar Programme, welche die bewünschte Funktionalität bieten würden aber häufig ist die Bedienung nicht ausreichend intuitiv sodass die SchülerInnen die Software nicht als Erleichterung sondern als zusätzliche Hürde zum Lerninhalt des jeweiligen Unterrichtsfaches empfinden.
Gottseidank sind die meisten Standardlösungen (Office, Webbrowser, Mailclient, ...) auf mehreren Betriebssystem Plattformen gleichermassen verfügbar, sodass diese eingesetzt werden können ohne dass dies eine Änderung der IT-Infrastruktur notwendig macht.

Ein Problem ist, dass auch vorhandene Progamme wengig bekannt sind bzw teilweise Berührungsänste vor unbekannter Software besteht. Um das zu verbessern müssten regelmässige und flächendeckene Schulungen angeboten werden. Überlegugen in diese Richtung sind erst ganz am Anfang.
Hinzu kommt, dass die Schulbuchverlage sehr stark für den elterlichen Heim-PC entwickeln und dort eindeutig Windows den Ton angibt. Die verschiedenen Arten der Live Systeme bzw Portable Applications könnten hier eine gewisse Einstiegshilfe darstellen.

Da es bereits mehrere Zusammenstellungen über verfügbare Lernsoftware gibt möchte ich hier einfach auf bestehende Quellen verweisen.

Wenn jemand weitere oder bessere Quellen kennt bitte um Nachricht an die Linux-User-Group.


OpenOffice.org

orga-info: rene schwarz, hat zugesagt
Writer, Calc, Impress (eventuell Math, Draw)


GeoGebra

orga-info: evelyn stepancik, hat zugesagt
GeoGebra ist eine kostenlose und plattformunabhängige dynamische Mathematik Software für Schulen, die Geometrie, Algebra und Analysis verbindet.


wxMaxima

orga-info: johann weilharter, hat zugesagt
(eventuell inhaltlich zu sehr überlappend mit GeoGebra?)


Freie Unterrichtsmaterialien / Open Education Resources (OER)

Im schulischen Alltag spielt neben der Verfügbarkeit von freier Software die Möglichkeit Materialien für den Unterricht frei verwenden zu dürfen eine grosse Rolle. Zu diesem Zweck wird versucht Pools von frei verwendbaren Unterrichtsunterlagen zu erstellen. Die Europäischen Kommission unterstützt ebenfalls den Aufbau von OER.

Nationale Seiten:


Zum Teil aufeinander verweisend, aber trotzdem gute Startpunkte sind die internationalen Seiten von:


Gegenseitige Unterstützung


Die Ketzerecke

Hier sei die nicht ganz von der Hand zu weisende Ansicht von Clifford Stoll in seinem Buch "Log Out" erwähnt. Der Untertitel "Warum Computer nichts im Klassenzimmer zu suchen haben und andere High Tech Ketzereien" sagt alles, denke ich.